Was ist Selbstverteidigung?

Die meisten Menschen antworten auf die Frage was Selbstverteidigung ist folgendes: 

  • Eine körperliche Anstrengung um eigenen Schaden durch Aggressoren zu vermeiden…
  • Man lernt wie man sich gegen einen Angriff verteidigt…
  • Man nutzt die verschiedensten Kampfkunstsysteme…
  • Man lernt schießen oder sonstiges…

Diese Aussagen sind eigentlich falsch!

Selbstverteidigung beginnt bei der Entscheidung zwischen einen Auseinandersetzung und der Sicherheit zu wählen. Wählt man die Auseinandersetzung, hat man schon alles falsch gemacht. In den oben genannten Aussagen haben wir ein großes Problem. Denn dort hat der Angriff bereits stattgefunden. Könnt Ihr mir folgen? Die Antwort ist Multidimensional und völlig Situationsbedingt. Es ist keine Choreographie, kein Sparring und kein Augenstich.

Aber was ist Selbstverteidigung?

Selbstverteidigung ist, die richtige Entscheidung bestimmten Situationen unverletzt zu entkommen. Dazu gehört Instinkt, Intuition und Verstand. Sie entsteht aus der Situation heraus. Du versuchst alles Auseinandersetzungen zu entgehen.

Beispiel: Du bist in Deiner Küche und aus der Pfanne mit dem Fleisch schlagen hohe Flammen! Was tust Du? Ganz klar Du löschst die Flammen. Denn Du hast keine Zeit die Feuerwehr zu rufen. Bis die eintrifft hat das Feuer schon auf den Rest das Hauses übergegriffen. Du weißt aber auch das bestimmte Arten von Feuer bestimmte Weisen des Löschens brauchen. Also kippst Du kein Wasser in eine Pfanne mit brennendem Öl.

Das gleiche trifft auf Situationen im Alltag zwischen Menschen zu. Du musst Dich entscheiden zwischen Deiner Sicherheit und der Deiner Lieben, oder einer Auseinandersetzung, deren Ausgang völlig Ungewiss ist. Ich weiß das jetzt alle rufen „ Was ist wenn ich nicht mehr wählen kann?“ Dazu komme ich gleich. Andere Situation: Du und Deine Frau sind in einem Restaurant an der Garderobe. Im Restaurant bricht ein Kampf aus. Was tust Du? Du nimmst Deine Freundin und Ihr begebt Euch in Sicherheit. Ihr verlasst das Restaurant. Denkt immer dran. Helden sterben jung und je nach Auseinandersetzung ist Heldentum unangebracht.

Das soll natürlich nicht bedeuten das Ihr anderen Menschen nicht helfen sollt. Ändern wir die Situation ein wenig: Gleiches Szenario. Ihr an der Garderobe, in Restaurant bricht ein Kampf aus…. Am anderen Ende des Restaurants kommt Eure Tochter von der Toilette… Jetzt kommt Lösung 1 nicht mehr in Frage. Dieser Faktor hat das ganze Szenario auf den Kopf gestellt und aus einer relativ leichten Lösung des Problems ein sehr schweres Problem gemacht. Jetzt sind wir an dem Punkt, wo ich mir die Frage stellen muss: „Habe ich die Aufmerksamkeit, kann ich mit meinen Fähigkeiten die Situation zu meinen Gunsten entscheiden? Kann ich meine Angst kontrollieren? Und hier kommt der springende Punkt. Es ist in diesem Moment völlig unerheblich, welchen Stil oder welches System Ihr erlernt habt. Oder ob Ihr überhaupt etwas gelernt habt. Es zählt die Einsicht….

Kann ich unter den gegebenen Umständen die Bewegungen ausführen? Kann ich mich darauf konzentrieren? Dies sind nur einige der Faktoren die Auseinandersetzungen ausmachen. Es kann recht einfach sein und braucht nicht endlose Jahre des Erlernens eines Stils. Selbstverteidigung muss einfach sein. Sie beinhaltet nicht nur Schlagtechniken, Würfe, Hebel und Tritte. Sie schreit förmlich nach Verstand, Einschätzungsvermögen, Observation und Umsetzung von Prinzipien. Und der Kontrolle der Angst. Jeder Mensch kann dies lernen. Völlig unabhängig von Alter, Geschlecht und Physiologie. Gehen wir mal in der Zeit zurück.

Wie haben Menschen gelernt zu Kämpfen? Was taten sie bevor es Kampfkünste gab? Wenn wir weit genug zurückgehen, haben die Menschen diese Gedanken nicht gehabt. Sie waren damit beschäftigt zu überleben. Und damit meine ich jetzt nicht den Kampf gegen andere Menschen, sondern den Kampf gegen die Natur. Haben wir Schutz vor Unwetter? Was essen wir? Was tun wir bei Krankheiten? Diese Gedanken haben die Menschen der Frühzeit beschäftigt. Wenn wir etwas weniger weit zurückgehen, in die Zeit in der Stämme wanderten, begann der eigentliche Kampf Mensch gegen Mensch. Keulen, Knüppel und andere Gegenstände aus der Natur oder bloße Hände waren die „Waffen“ dieser Zeit. Im Stamm selbst haben die Menschen zusammengearbeitet um das Überleben zu sichern. Wenn man aber auf seiner Wanderung auf andere Stämme traf, traten die Probleme auf. Man sprach verschiedene Dialekte, hatte verschiedene Arten der Körpersprache. Was tat man? Man versuchte diese Situationen zu vermeiden. Man erkundete das Terrain und wenn man einen anderen Stamm sah, versuchte man dessen Lager zu umgehen. Die Sicherheit ging vor. Es gab keinen Urzeitlichen Kampfstil. Aber alle wussten wie man Jagt oder fischt. Konnte man das nicht starb man. Kampfstile entwickelten sich erst allmählich mit der Besiedlung und dem Sesshaft werden der Menschen.

Mauern schützten Siedlungen und nur einzelne Männer wurden ausgebildet diese Siedlungen zu schützen. Hier entwickelten sich die ersten Systeme. Wie man am besten den Speer wirft, die Axt benutzt und so weiter. Die Bauern verlernten immer mehr wie man sich wehrt und verloren auch Ihre ureigensten Instinkte was das Ausmachen einer Gefahr bedeutete. Sie verließen sich auf die Wachen oder Soldaten. So wie wir uns heute auf die Polizei, Feuerwehr, Ärzte und Soldaten verlassen. Damals gab es Soldaten als Fußvolk und den Adel. Meist Offiziere. Nur der Adel lernte mit Waffen umzugehen, und hatte die nötigen Mittel diese zu erwerben.

Der gemeine Soldat war wirklich Kanonenfutter. Weitere Entwicklungen sind an andere Stelle zu genüge beschrieben. Was ich damit sagen möchte ist, jeder in uns hat diese Urzeitlichen Instinkte in sich. Es ist wichtiger durch entsprechendes Training diese Instinkte zu reaktivieren, als unnötige theatralische Techniken jahrelang in einem geschützten Umfeld zu praktizieren.

Fast jeder Mensh der eine gewaltig Auseinndersetzung überlebt hat, wird berichten, das er vor deser Ainandersetzung ein mulmiges Gefühl hatte.

Der menschliche Körper ist der Physik unterworfen und kann sich nur entsprechend bewegen. Defence Lab versucht diese Instinkte wieder zu erwecken und die natürlichen Reaktionen des Menschen näherzubringen. Defence Lab Kultiviert diese und versucht interessierten Menschen dies zu vermitteln. Defence Lab erhebt nicht den Anspruch die beste Kampfkunst zu sein. Es kann aber die Person und ein evt. Bestehendes Training verbessern. Versuche immer über den Tellerrand zu sehen und bleibe nicht auf einer Stelle. Das ist sehr Spannend und macht ungeheuer viel Spaß.

Ralf Schmidbauer

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